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Gründung Des Ernst-hirsch-zentrums Für Rechtswissenschaftliche Grundlagenforschung, 
begrüßung (23 Mai 2013)

Philip KUNIG

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bedanke mich für die freundliche Aufforderung, ebenfalls einige Worte zu sagen, dies zu tun, ist mir Ehre und Freude zugleich. Ich möchte Sie gern beglückwünschen, die Ideengeber und Organisatoren des neuen Forschungszentrums ebenso, wie diejenigen, die von ihm profitieren werden, unmittelbar durch Teilnahme an den Forschungen und den Veranstaltungen des Zentrums, wie mittelbar als diejenigen, die von den hier in Zukunft zu gewinnenden Erkenntnissen profitieren werden.

Ich beglückwünsche die Akdeniz Universität zur Namenswahl, die einen großen Gelehrten, wie es in seiner Autobiographie heißt: Einen „Rechtsgelehrten im Lande Atatürks“, in Erinnerung ruft und sich damit zugleich einen hohen Anspruch setzt. Der Name Ernst Hirsch erinnert uns an eine besonders bemerkenswerte Periode der deutsch-türkischen Wissenschaftsgeschichte. Dass er bis heute Glanz in der Türkei entfaltet und die Spuren seines Wirkens noch sichtbar sind, dies hat freilich traurige, ja beschämende Voraussetzungen. Bekanntlich wurde der Privatdozent und junge Richter Hirsch im März 1933 vom damals in Deutschland herrschenden rassistischen Regime aus beiden Ämtern getrieben. Zu den vielen guten Gedanken, die wir Mustafa Kemal Atatürk verdanken, zählt auch: die Anwerbung der rassisch verfolgten Wissenschaftler für den Wissenschaftsaufbau in der damals noch jungen, sagen wir: adoleszenten Republik. Bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland, an die Freie Universität Berlin, an deren Spitze er als Rektor trat, hat Hirsch zwanzig Jahre lang bedeutende Beiträge zur Erforschung und Fortentwicklung des türkischen Rechts geleistet. Er war dabei nicht der einzige, doch ragt sein Wirken besonders heraus.